Gestern hatten wir mit unserer Band Gracetown unser Debut-Konzert und ich bin immer noch etwas kaputt. Zum Glück hab ich heute tatsächlich frei, kann den ganzen Mittag herumlungern, nachdenken und geh nachher mit nem Freund Kaffeetrinken.
Ich lobe den Sonntag und den, der sich das ausgedacht hat, dass wir einen Sonntag haben.
Gracetown hat viele Songs, in denen es um Gerechtigkeit geht.
Davon zu singen ist die eine Sache.
Wir singen von Krieg, Hunger, Armut, Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit. Wir singen davon, dass wir uns wünschen, dass Gott eingreift. Aber auch davon, dass wir Menschen lernen müssen hinzusehen und aktiv zu werden.
Und man kann schlecht davon singen und es nicht selber leben.
Deshalb habe ich heute beschlossen, langfristig auf ökologische und fair gehandelte Kleidung umzusteigen.
Erste Recherchen im Netz ergeben, dass das ein Markt ist, der noch ausbaufähig ist. Aber es gibt schon ein paar Shops, die coole Klamotten verkaufen, die nicht nach Müsli aussehen.
Klar, die Kleidung ist teurer als der Kram von H&M und den andren Billigketten. Aber dann kauft man eben ein Shirt und nicht vier auf einmal. Sobald man sich mit dem Thema Nachhaltigkeit, ökologischer Verantwortung und sozialen Arbeitsbedingungen auseinandersetzt, kommt man automatisch an den Punkt, an dem man sein Konsumverhalten überdenkt.
Wir oft rennen wir aus Langeweile in die Stadt und gehen shoppen?
Brauchen wir so viel Kleidung?
Wie oft ziehen wir die Dinge an?
Was machen wir damit, wenn sie kaputt gehen?
Warum ist es uns egal, woher die Kleidung kommt und wer sie gemacht hat?
Kann Kleidung ein modisches und ein politisches Statement in einem sein?
Ich bin gespannt, was sich in nächster Zeit in diesem Sektor tun wird. Und stöber noch ein bisschen weiter...
Schönen Sonntag!